Potential oder Defizit – welchen Fokus setzt du?

Eines meiner Lieblingsthemen ist das Thema Potentialorientierung versus Defizitorientierung. Beide dieser Orientierungen zeugen von einer bestimmten Sicht auf die Welt, die man zugespitzt benennen kann als:

In der Regel ist beides in uns Menschen anzutreffen, wenige Menschen sind komplett in der einen oder anderen Orientierung Zuhause. Wobei sich bei vielen durchaus der Hang in die eine oder andere Richtung finden lässt. Das Schöne ist aber, dass wir uns das bewusstmachen und dann aktiv entscheiden dürfen: wollen wir unsere jetzige Sicht auf die Dinge, die Welt beibehalten oder einen anderen Blick wagen und zulassen?

Potential – für jedes Problem eine Lösung

Wenn wir mit dem Potential identifiziert sind, dann wird unser Denken und Handeln von Vertrauen geleitet. Wir vertrauen dem Leben und können Herausforderungen oder Probleme als ein Geschenk für Weiterentwicklung sehen. Sie sind die Einladungen des Lebens, aus unserer Komfortzone zu treten und über uns selbst hinauszuwachsen. Die Einladung kreativ zu werden, mutig zu sein und sich dem Lebensstrom hinzugeben. Und das Leben beinhaltet neben dem Werden auch das Vergehen, so schmerzhaft das manchmal auch sein mag.

In der Potentialorientierung zu sein, bedeutet nicht, dass immer alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Nein, auch mit dieser Grundhaltung kann es im Leben mal anstrengend und nervenaufreibend sein, können Tränen fließen oder Wut hervorbrechen. Aber wir konzentrieren uns auf etwas Größeres, einen Sinn hinter den Herausforderungen, auf die Chance im Chaos und auf die Führung durch das Leben selbst.

Defizit – für jede Lösung ein Problem

Das Gegenteil dazu ist die Identifikation mit dem Defizit. In dieser Haltung begegnen wir dem Leben mit einem tiefen Misstrauen. Disruptive Ereignisse und Herausforderungen werden als Strafe empfunden. Anstatt sich auf die möglichen Lösungen zu konzentrieren, suchen wir nach dem Schuldigen, der für unsere miese Lage verantwortlich ist. So machen wir uns zum Opfer der Umstände.

Genauso kann es sein, dass wir uns aus dieser Haltung heraus mit dem Mangel in uns selbst identifizieren: mit unserer Unfähigkeit, dem Nicht-gut-genug-sein, dem Ich-kann-nichts…
Jedem gut gemeinten Ratschlag, jeder Hilfe zur Problemlösung begegnen wir aus der Defizitorientierung heraus mit einem „Ja, aber…“.

Und so verharren wir in einer Starre, bei der das Leben nach und nach fader, farbloser, anstrengender, freudloser etc. wird. Wir sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht und stecken im Sumpf fest. Jeder Schritt fühlt sich mühsam an, kaum zu bewältigen, bis wir irgendwann aufgeben und im Extremfall zu lebenden Toten werden.

Wo stehst du gerade, deine Beziehung, dein Job…?

Was ist also zu tun? Ganz getreu dem Motto meiner Coaching-Praxis ist Erkenntnis der erste Schritt zur Änderung. Um zu wissen, wo wir stehen, können wir den Grad der Identifikation mit der einen oder anderen Seite auslesen. Das geht ganz allgemein für meine Grundhaltung, sinnvoll ist es aber auch, das für einzelne Themen zu tun, z.B. für meine Beziehung, meinen Job, ein Projekt, eine Krankheit etc.

Themen müssen nicht immer zu 100 Prozent im Potential sein, zum guten Gelingen reicht auch weniger. Doch mehr als 50 Prozent sollte es immer sein, wenn wir die schönen Seiten des Lebens genießen wollen.

Wissen wir nun, wo wir stehen, dürfen wir uns im zweiten Schritt entscheiden. Wollen wir im Defizit bleiben oder dem Potential mehr Raum in unserem Leben geben? Allein die Erkenntnis und Entscheidung zum Potential erzeugen schon viel Kraft, um den Fokus zu ändern. Ich selbst unterstütze diesen Prozess gerne noch mit einer energetischen Anwendung:

Das Kraftwerk

Mit einer energetischen Anwendung – dem Kraftwerk – lösen wir diese Identifikation mit dem Zustand und bringen die Energie wieder in den Fluss. Wie das funktioniert, kannst du z.B. hier in einem Webinar von Uwe Albrecht sehen, ich zeige es dir aber auch gerne im Rahmen eines Coachings angewandt auf deine persönlichen Themen.

Den Fokus halten

Den Fokus in der Potentialorientierung zu halten, ist dann Hausaufgabe und darf im täglichen Tun geübt werden. Dazu wird regelmäßig der Ist-Zustand geprüft und wenn nötig durch die wiederholte Anwendung des Kraftwerks die Verortung wieder Richtung Potential verschoben.

Ein stabiles Ergebnis werden wir dann erreichen, wenn wir noch Schritt Nummer Drei beachten: die Umsetzung des Erkannten durch eigenverantwortliches Handeln. Damit ist der Prozess komplett. Und dann genieße den Flow, sobald er sich einstellt. 🙂

Die drei Schritte Erkennen, Entscheiden und Eigenverantwortliches Handeln kannst du auch mit dem Workbook „Der Weg in deine Kraft“ üben.

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