Adventskalender im Online-Marketing nutzen

Gerne erinnere ich mich daran, wie es damals war, wenn der Adventskalender aufgestellt wurde und dieser Moment kam und das erst Türchen geöffnet werden durfte. Das Leuchten in den Augen, die Vorfreude darauf, was jetzt kommen würde… Mein Kinderherz war in solchen Moment einfach nur glücklich.

Die ersten Kalender, die wir hatten, waren ganz aus Papier und es gab nur einen für uns als Familie zusammen. Später kamen die Schoko-Kalender dazu und dann die mit den Säckchen. Als wir älter wurden, gestalteten wir den Kalender gemeinsam, jeder überrascht jeden und man war nur alle paar Tage an der Reihe. Auch schön.

Später habe ich dann für meine Kinder liebend gerne Adventskalender zusammengestellt. Ich mag diese Tradition einfach so gerne.

Aber wir müssen uns mit einem Adventskalender gar nicht nur auf unser häusliches Umfeld beschränken. Wie wäre es zur Abwechslung mit einem Adventskalender für Kunden und Menschen, die noch unsere Kunden werden wollen? Wie sich ein Adventskalender als Online-Marketing-Maßnahme gestalten lässt, darum geht es in diesem Artikel.

Welche Vorteile hat ein Adventskalender als Marketing-Maßnahme

Ein Adventskalender bedeutet zusätzliche Arbeit, ja, das stimmt. Es gibt aber auch klar zu benennende Vorteile, die für diesen Arbeitseinsatz sprechen:

Icon grüner Haken Ein Adventskalender ist ein kleiner Sichtbarkeitsbooster. Und eine Steilvorlage, um deinen Ausreden zu entkommen, die dich mal wieder davon abhalten wollen mit einer Botschaft nach draußen zu gehen. Wenn du einmal mit dem Adventskalender begonnen hast, wirst du weitermachen. Und so für mindestens 24 Tage regelmäßig etwas veröffentlichen. Eigentlich ein schöne Challenge, oder!?

Icon grüner Haken Wenn du deinen Adventskalender als Newsletter versendest, schaffst du einen Anreiz dafür, dass sich Menschen neu in deinem Verteiler anmelden. Auf Social Media können neue Follower dazukommen und deine Reichweite steigen.

Icon grüner Haken Mit einem persönlich und kreativ gestalteten Kalender transportierst du deine Persönlichkeit, schaffst Vertrauen und Wiedererkennungseffekte. Menschen, die das mögen, bleiben in deinem Orbit.

Icon grüner Haken Je nachdem, welches Thema du wählst, kannst du deine Expertise zeigen und deinen Expertenstatus weiter ausbauen.

Icon grüner Haken Ein Kalender, der mit klar kommunizierten Angeboten kombiniert wird, kann für Umsatz und Verkäufe sorgen.

Icon grüner Haken Du kannst dich kreativ austoben.

Icon grüner Haken Und vielleicht zauberst du einem anderen Menschen mit deiner Kreativität und deinem liebevoll gestalteten Adventskalender auch einfach ein Lächeln ins Gesicht.

Wichtig ist es, dass du wirklich Lust auf so Aktion hast und dich mit dir selbst committest, sie durchzuziehen.

Aber wie kann die Umsetzung konkret aussehen?

Ein Thema für den Adventskalender finden

Zu Beginn brauchst du ein Thema für deinen Adventskalender, bzw. 24 Teil-Themen. Diese sollten bestenfalls mit deiner Expertise verknüpft sein, damit der Adventskalender direkt auf dein Business einzahlt. Hier sind ein paar Beispiele:

  • Expertenwissen, das noch etwas tiefer geht als sonst.
  • Praktische Übungen z.B. 24 Yoga-Haltungen für Ruhe und Gelassenheit in der Adventszeit oder 24 Mini-Meditationen.
  • Konkrete Tipps z.B. 24 Möglichkeiten, mit Kindern die Vorfreude auf das Fest zu genießen oder Insider-Tipps und kleine Hacks aus deinem Arbeitsalltag.
  • Kurz-Interviews mit anderen spannenden Menschen aus deinem Business-Umfeld.
  • Wenn du deine Kreativität zeigen möchtest, kannst du Fortsetzungsgeschichten erfinden.
  • Zitate, kluge Sprüche und starke Statements, ggf. noch kombiniert mit deiner klaren Haltung zum dem Thema. Allerdings zu den Zitaten ein wichtiger Hinweis: Zitate, die nur für sich stehen, dürfen nicht von noch lebenden Personen oder Personen sein, die noch keine 70 Jahre tot sind. Hier gilt noch das Urheberrecht und es kann zu unschönen Abmahnungen kommen, wenn du sie trotzdem nutzt.
  • Natürlich kannst du auch deine Angebote in den Fokus nehmen und sie zum Beispiel mit einem zeitlich begrenzten Goodie versehen, das nur an diesem oder wenigen Tagen gilt.

Ist das Thema klar, dann erstelle dir einen detaillierten Content-Plan und arbeite die Inhalte genau aus. Es sorgt für die nötige innere Ruhe, wenn ein Kalender bereits vor dem 1. Dezember fertig erstellt ist.

Die Mutigeren oder Unerschütterlichen fertigen ihn auf dem Weg immer parallel zum Alltag kurz im Voraus. Aber auch dann sollte der nächste Punkt schon geklärt und vorbereitet sein: die technische Umsetzung. Hierfür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.

Newsletter-Adventskalender

Eine sehr einfache Möglichkeit ist ein Newsletter-Kalender. Ab dem 1. Dezember verschickst du jeden Tag eine E-Mail mit den Inhalten deines Türchens.

E-Mails lassen sich wunderbar im Vorfeld schreiben und im Newsletter-Tool als Entwurf anlegen und per Zeitsteuerung automatisch versenden. Einmal sauber aufgesetzt, läuft der Kalender von ganz alleine ab und du musst nichts mehr tun.

Natürlich hast du in jeder Mail einen Link zu weiteren Infos, Angeboten und Handlungsaufforderungen gesetzt, damit der Kalender nicht im Leeren verpufft.

Ich hatte letztes Jahr selbst ein paar E-Mail-Adventskalender abonniert und fand die wirklich gut umgesetzt und bereichernd.

Du hast noch keinen Newsletter? Ich richte dir gerne ein Versandsystem ein. Kontakt zu mir gibt es hier.

Social Media Adventskalender

Social Media ist ein dankbares Format für kreative und kurzlebige Inhalte. Hier kann man sich mit einem Kalender sehr gut austoben. Zur Wahl stehen kurze Videos oder Text-/Bildbeiträge oder die Kombi aus beidem. Um den Algorithmus nicht zu verwirren, ist es natürlich gut, wenn deine Beiträge sehr eng mit deinem sonstigen Thema verwoben sind.

Falls du Instagram dafür nutzen möchtest, achte darauf, dass im Reel-Feed nur das Bild mit der Türchen-Zahl zu sehen ist, so dass der Inhalt nicht sofort zu erkennen ist.

Auch Social Media Beiträge können je nach Format und Plattform im Voraus geplant und automatisiert ausgespielt werden.

Ich selbst habe letztes Jahr auf Instagram einen Story-Adventskalender erstellt. Mein Inneres Team hat dabei die Regie übernommen und sich in maximal einminütigen Videos mit Tipps, Kreativität und offenem Starrsinn gegenseitig übertroffen. Dieser Kalender ist aus einer spontanen Laune heraus entstanden und war daher nicht sonderlich strategisch ausgerichtet. Es sollte einfach Freude bereiten. Auch das darf sein. Wir müssen nicht immer alles durch und durch strategisch machen. Aber er hatte auch einen klaren Auftrag für mich selbst: regelmäßig sichtbar sein. Das hat funktioniert. Und die View-Zahlen für meine Stories sind im Laufe des Dezembers deutlich angestiegen.

Bildercollage vom Inneren Team
Ein Screenshot aus dem Kalenderfinale am 24. Dezember 2024. Das Innere Team auf einen Blick von oben links nach rechts unten: Herr S. Zweifel, Mrs. Perfect, Frau Eso Terica und Frau N.I.C.H.T. Gutgenug.

Blog-Adventskalender

Eine Fortsetzungsgeschichte, gute Tipps, Expertenwissen… Alles, was du auch sonst in deinem Blog teilst, kannst du auch im Rahmen eines Adventskalenders teilen. Du musst es nur entsprechend als Türchen deklarieren.

Die wenigsten deiner Blogleser werden deinen Blog als Feed abonniert haben. Du kannst dich daher nicht darauf verlassen, dass sie täglich vorbeikommen werden, um deine Kalender-Beiträge zu lesen.

Daher sollten Kalenderinhalte, die als Blogartikel gepostet werden, auch über andere Kanäle geteilt werden. Zum Beispiel im Status von Messengern, auf Social Media oder wie ein Newsletter mit einer täglichen Erinnerungsfunktion per E-Mail. Hier musst du dir überlegen, ob du deinen Abonnenten eine Opt-Out-Funktion speziell für den Adventskalender anbieten möchtest, damit sie sich nicht generell aus dem Verteiler abmelden, weil sie von den täglichen E-Mails genervt sind. Denn auch das ist möglich.

Podcast- oder YouTube-Adventskalender

Die Gestaltung der Inhalte sind auch bei einem Podcast- oder YouTube-Adventskalender sehr breit möglich. In der Vorbereitung aber sicher aufwändiger. Als Einstieg für deinen ersten Adventskalender würde ich das daher nicht unbedingt empfehlen. Aber wenn du in dem Gebiet eh schon fit bist, dann nur los.

Worauf du bei einem Online-Adventskalender noch achten solltest

Egal für welche Variante du dich entscheidest, vergiss nicht Werbung dafür zu machen. Poste es regelmäßig im Status deiner Messenger und auf Social Media, dass da was kommt und teile den Link zur Newsletter-Anmeldung, wenn du deine Türchen per E-Mail verschicken willst.

Wenn du Newsletter verschickst, kannst du deine Abonnenten auch schon darauf hinweisen, dass in Kürze ein paar E-Mails mehr als sonst kommen werden.

Nachteile des Online-Adventskalenders

Hier ist ganz klar der Zeitfaktor zu benennen. Sich 24 Ideen auszudenken ist ein Auftrag und der benötigt Zeit. Wenn dir 24 Türchen zu viel Aufwand erscheinen, starte das Experiment einfach mit einer abgespeckten Version und versende zum Beispiel vier E-Mails an den Adventssonntagen. Auch das ist möglich.

Auf Social Media kann es passieren, dass Menschen nur wegen eines Adventskalenders kommen, wenn sie ihn schön finden. Kommen nach Weihnachten dann aber wieder ganz andere Inhalte, sind sie auch schnell wieder weg. Dem kann man vorbeugen, indem man eng in den Grenzen der sonstigen thematischen Ausrichtung bleibt.

Das gleiche kann auch mit E-Mail-Kalendern passieren. Es gibt sie, die „Freebie-Jäger“, die gerne die guten Tipps mitnehmen und danach wieder weg sind. Manche Anbieter vermeiden das dadurch, dass sie einen Teil der Inhalte erst gegen eine winzige Gebühr rausgeben. Einen Schoko-Kalender muss man ja auch erst kaufen. Das lohnt sich aber erst, wenn man sich schon einen gewissen Namen und Reichweite aufgebaut hat. Wer am Anfang seines Business steht, sollte sich ein Format überlegen, dass einerseits gut ist, anderseits aber auch ruhigen Gewissens kostenlos rausgegeben werden kann. Auch der Aufwand für einen Online-Adventskalender mit täglicher Verlosung lohnt sich nicht für Soloselbständige und sehr kleine Unternehmen.

Weihnachten kommt immer so plötzlich

Weihnachten steht immer so plötzlich vor der Tür. Ist doch so. Bei dir auch? Und weil das bei vielen Menschen gefühlt so ist, wäre jetzt im Oktober ein perfekter Zeitpunkt, um diese Ideen zu planen und Wirklichkeit werden zu lassen. Mit ein paar Wochen Vorlaufzeit ist so ein Projekt gut zu schaffen und wenn man Lust darauf hat, macht es wirklich Spaß.

Außer man heißt Herr Zweifel und wird vom Rest des Inneren Teams zum Mitmachen gezwungen. Er wusste sich letztes Jahr zu revanchieren, daher schließe ich hier mit seinen Worten:

Ob es 2025 einen Adventskalender von mir gibt, ist noch nicht endgültig entschieden. Ich habe meine eigene Messlatte letztes Jahr für mich sehr hoch gehängt. Und es ist derzeit nicht ganz klar, ob ich das in diesem Umfang noch mal schaffe, aber weniger als das mag ich nicht machen. Klarer Fall: gefangen im eigenen Perfektionsanspruch 😉

Die Kunstfigur Herr Zweifel zündet im Rahmen des Online-Adventskalender die 1. Kerze des Adventskranz an.
Herr Zweifel zündet mit grimmiger Miene im Video des ersten Türchens die Kerze zum 1. Advent an.

In diesem Sinne wünsche ich dir eine schöne Adventszeit und gute Ideen für deinen Online-Adventskalender. Teile gerne deine Erfahrungen in den Kommentaren oder den Link zu deinem Kalender.

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