Die 10 Gebote für gutes Newsletter Marketing

Wenn ich das Thema Newsletter Marketing erwähne, werden schon mal die Augen verdreht. Zu sehr ist mein Gegenüber von seinem eigenen E-Mail-Postfach genervt, in dem sich die ungelesenen E-Mails stapeln.

Weil jeder Dienst drei bis fünf E-Mails für jeden Zwischenschritt schickt, wie zum Beispiel diese fiktive E-Mailserie (die aber real sein könnte): „Ihr Paket wird heute geliefert“, „Ihr Paket wird innerhalb der nächsten drei Stunden geliefert“, „Ihr Paket wird in fünf Minuten zugestellt“, „Sie waren leider nicht anzutreffen, Paket kann morgen am A*** der Welt abgeholt werden“. Vier E-Mails in fünf Stunden und alle müssen händisch gelöscht werden.

Klar sind wir genervt davon, wenn beispielsweise eine Bestellung dazu führt, direkt im Verteiler des Anbieters zu landen. Um schon am gleichen Tag trudelt die erste Mail mit den nächsten 500 tollen Angeboten ein, die wir doch bitte alle kaufen sollen. Und ab dann kommen diese Mails täglich…

Aber so muss man es ja nicht machen!
Darum habe ich hier 10 Gebote für gutes Newsletter Marketing zusammengestellt.

Die 10 Gebote für gutes Newsletter Marketing

Damit deine Newsletter ankommen, und zwar nicht nur technisch, habe ich hier zehn Gebote zusammengetragen, die dir einen Anhaltspunkt für die Dos and Don’ts von gutem Newsletter Marketing geben sollen.

Wenn du weißt, was deine Zielgruppe lesen möchte und wie oft, und dabei die formalen Kriterien einhältst, ist E-Mail-Marketing ein richtig gutes und wichtiges Instrument in deinem Marketing-Koffer.

1. Gebot: Verschicke deinen Newsletter nur an Menschen, die sich freiwillig in deinem Verteiler angemeldet haben

Das erste Gebot ist das allerwichtigste für glückliche Empfängerinnen und Verteilerinsassen: Newsletter werden erst nach einer freiwilligen Anmeldung, bestätigt durch das Double-Opt-In, verschickt. Wichtig! Nicht nur um abmahnsicher zu sein.

2. Gebot: Verschicke nur relevante Themen

Nicht jedes Thema ist wichtig genug, um als Newsletter verschickt zu werden. Für kurzweilige Inhalte gibt es andere, bessere Kanäle.

Denke beim Newsletter-Versand immer aus der Sicht deiner Kundinnen und Kunden. Hilft ihnen die Info, die du verschicken möchtest irgendwie weiter? Oder geht es „nur“ um Selbstdarstellung? Natürlich kann man persönliche Themen und Erfahrungen auch im Newsletter teilen, wenn sie im direkten Zusammenhang mit einem Problem stehen, zu dem du die Lösung bietest. Frage dich selbst: Welche Newsletter liest du selbst? Und was macht diese Newsletter so besonders, dass sie deine Aufmerksamkeit bekommen?

Was relevant ist und was nicht, wird immer ein stückweit subjektiv bleiben. Überlege dir, welche Themen du gerne regelmäßig unter dein Gefolge bringen möchtest und erstelle dir einen Redaktionsplan dafür. Und dann teste die Formate und Sendeintervalle aus. Vor einem Launch dürfen es auch ein paar E-Mails mehr sein. Ansonsten finde Intervalle, die du zeitlich gut stemmen kannst, die deine Empfänger nicht überfordern, dich aber auch nicht in Vergessenheit geraten lassen, weil du dich nur einmal im Jahr meldest.

3. Gebot: Schreibe einen aussagekräftigen Betreff

Hilf deinen Abonnenten dabei, die Wichtigkeit deines Newsletters auf Anhieb zu erkennen. Formuliere eine aussagekräftige Betreffzeile und halte dann in der Mail das Versprechen, das du mit dem Betreff gibst. Das Wichtigste muss in den ersten 60 bis 70 Zeichen zu lesen sein. Auf mobilen Endgeräten sind oft auch nur die ersten 30 bis 40 Zeichen zu lesen. In der Kürze liegt die Würze. Für Bandwurmsatz-Liebende, so wie ich es bin, eine echte Herausforderung (das darf ich dafür im Blog ausleben) 😉 Auf zeichenzähler.de bekommst du die Anzahl der Zeichen direkt beim Tippen angezeigt. Auch ChatGPT ist hierbei eine gute Hilfe, um auf den Punkt zu kommen.

Nutze neben dem Betreff auch den Preheader. Das ist die erste Zeile in deinem Newsletter, die bei manchen E-Mail-Clients ebenfalls ausgespielt wird. Auch hier gilt, das Wichtigste zuerst. Da die Anzeige des Preheaders von den E-Mail-Clients so unterschiedlich gehandhabt wird, lässt sich die Zeichenzahl schwer benennen. Ein Richtwert ist 100 Zeichen.

Nutzt du die Preheader-Zeile nicht bewusst, wird dort unter Umständen einfach nur die Anrede oder gar nichts angezeigt. Das ist verschenktes Potential für deinen Newsletter.

4. Gebot: Klare Handlungsaufforderung

Dein Newsletter ist geschrieben und verschickt und nichts passiert… Das kann an der fehlenden Handlungsaufforderung liegen.

Du hast eine Veranstaltung beworben? Dann stelle sicher, dass ein Link zu deinem Anmeldeformular vorhanden ist. Du bietest ein kostenfreies Kennenlerngespräch an? Dann setze den Link auf deinen Buchungskalender.

Fehlt ein klarer Call-to-Action (CTA), können die Empfängerinnen zwar alles zur Kenntnis nehmen, werden aber nicht direkt zur Handlung weitergeführt. Das war ein verschenkter Newsletter. Keiner wird sich die Mühe machen, um sich die fehlenden Infos selbst zu suchen.

5. Gebot: Mache den E-Mailservern klar, dass du kein Spammer bist

Zugegeben, das ist ein ganzes Kapitel für sich. Es beginnt mit der Wahl deines Versanddienstleisters, der eine gute Reputation vorweisen sollte. Geht dann über in einige technische Server-Einstellungen wie DKIM, SPF und DMARC-Reports. Und umfasst auch einen Spamschutz bei deinem Anmeldeformular und eine gepflegte Verteilerliste, in der NUR Empfänger sind, die deinen Newsletter wollen (und deine Mail nicht als Spam markieren, weil sie genervt von dir sind).

6. Gebot: Halte einen Abmeldelink bereit

Dieses Gebot steht in einem engen Zusammenhang mit dem 1. und 5. Gebot: Jeder Newsletter enthält bitte einen Abmeldelink, der dafür sorgt, dass man sich auch ganz leicht aus dem Verteiler wieder austragen kann.

Nimm eine Abmeldung nicht persönlich. Interessen ändern sich mit der Zeit und vielleicht hat sich jemand in eine andere Richtung weiterentwickelt und braucht daher deine, sicherlich guten, Informationen nicht mehr. Dann darf man jederzeit „Auf Wiedersehen“ sagen.

Du kannst in dein Abmeldeformular eine freiwillige Abfrage einbauen und um Rückmeldung bitten, warum eine Person sich abmeldet. So kannst du Rückschlüsse ziehen, was du noch besser machen kannst. Kommt es plötzlich zu haufenweisen Abmeldungen, solltest du natürlich prüfen, woran das liegt. Ansonsten gehören Schwankungen bei den An- und Abmeldungen einfach dazu. Manchmal auch deswegen, weil wir Haltung zu einem Thema einnehmen, mit der nicht alle einverstanden sind. Und das ist gut so. Denn du möchtest Kundinnen und Kunden, die zu dir passen. Wem das also nicht gefällt, darf gerne gehen.

7. Gebot: Gebe ein vollständiges Impressum an

In jeden Newsletter gehört ein vollständiges Impressum. Nutze daher eine E-Mailvorlage, in der du das schon auf Vollständigkeit geprüft und übersichtlich eingefügt hast, damit du es nicht vergisst. Gute Versanddienstleister achten vor dem Versand mit darauf, dass das Impressum und der Abmeldelink enthalten sind und geben andernfalls eine Warnmeldung aus.

8. Gebot: Halte eine aktuelle Datenschutzerklärung bereit

Wenn du Newsletter verschickst, verarbeitest du damit persönliche Daten, mindestens die E-Mailadresse. Denke daher an eine entsprechende Ergänzung in deiner Datenschutzerklärung und schließe einen Auftragsverarbeitungsvertrag (AVV) mit deinem Versanddienstleister ab.

9. Gebot: Nutze ein schlankes Anmeldeformular

Mit einem schlanken Anmeldeformular ist gemeint, nur so viele Daten zu erheben, wie es für den Newsletterversand nötig ist. Um einen Newsletter zustellen zu können, bedarf es lediglich einer E-Mailadresse. Daher darf im Sinne der Datensparsamkeit auch nur die Abfrage der E-Mailadresse als Pflichtfeld erfolgen. Wenn du mehr Angaben haben möchtest, wie Anrede, Vorname oder Name, kannst du das gerne abfragen, darfst aber keine Pflicht aus diesen Angaben machen.

Halte dein Anmeldeformular so schlank wie möglich. Mit zu vielen Abfragefeldern verschreckst du die eine oder anderen.

Falls du wirklich nur die E-Mailadresse abfragst, musst du bei der Anrede im Newsletter zwangsläufig allgemein bleiben (z.B. Hallo) und kannst die Empfänger nicht mit Namen ansprechen und die E-Mails nicht personalisieren.

Das Anmeldeformular hast du darüber hinaus natürlich auch mit einem Spam-Schutz ausgestattet und lässt dir mit einer Checkbox bestätigen, dass die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und akzeptiert wird.

10. Gebot: Teste vor jedem Versand

Der Newsletter ist geschrieben, die Vorlage mit den Inhalten befüllt, die Links gesetzt, schöne Bilder eingefügt und nun kann der Newsletter eigentlich versandt werden. Doch bevor du ihn an deine Verteilerliste freigibst, mache unbedingt einen Testversand. Und den schaust du dir dann auf verschiedenen Endgeräten und mit unterschiedlichen E-Mail-Clients an.

Dabei wirst du schon merken, dass es überall etwas anders aussieht und du nur begrenzt Einfluss auf das hast, was beim Empfänger ankommt. Grobe Darstellungsfehler sollte es aber weder am PC, Laptop, Tablet oder Smartphone geben.

Teste alle Links durch: kommen sie dort an, wo sie hinführen sollen?

Und überprüfe, ob die Pflichtangaben vorhanden sind: Impressum, Abmeldelink und ein Link zur Datenschutzerklärung.

Ein totgesagtes Medium lebt weiter

Wenn du diese Gebote beherzigst, bist du sehr gut aufgestellt für ein gutes Newsletter Marketing.

Und auch wenn es immer wieder Unkenrufe gibt, dass Newsletter tot sind, so haben E-Mails bisher alle anderen Formate überlebt und es gibt sie immer noch. Und wird sie voraussichtlich auch weiterhin geben. Denn E-Mails sind, anders als z.B. Social Media Plattformen oder Messenger, nicht der Diktatur eines einzelnen Unternehmens unterworfen, sondern ein Standard-Protokoll, das flächendeckend von allen Servern und Hosting-Anbietern unterstützt und genutzt wird.

Dadurch bleibt es ein stabiler Marketing-Kanal.

Wenn du gerne Unterstützung beim Aufbau eines Newsletter-Verteilers möchtest, dann lass es mich wissen. Dorothee kontaktieren

Nutzt du bereits Newsletter als Marketingkanal? Teile in den Kommentaren gerne deine Erfahrung mit uns. Ich bin gespannt auf deine Geschichten.

💖 Herzlich Dorothee

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