Wie funktioniert eigentlich eine To-Want-Liste?
Mit einer To-Want-Liste teilst du dir das Jahr in vier Quartale ein und priorisierst für jedes Quartal die Dinge, die dir aktuell besonders viel Freude machen würden und die du wirklich gerne umsetzen oder erreichen möchtest.
Zu Beginn jedes neuen Quartals nimmst du dir einen Moment Zeit und gehst in dich, was du in den nächsten zwölf Wochen gerne erreichen willst. Und das schreibst du dir dann als To-Want-Liste auf.
Warum To-Want und nicht To-Do?
Bei einer To-Want-Liste geht es nicht darum, unliebsame To-Dos abzuarbeiten. Stattdessen geht es darum, den Dingen Fokus und Aufmerksamkeit zu schenken, die dir wirklich am Herzen liegen. Aktivitäten, die dich erfreuen oder im positiven Sinne brennen lassen. Kleine oder große Dinge, die deine Neugier befeuern, dich lebendig fühlen lassen und auf die Momente in deinem Leben einzahlen, bei denen du später sagen kannst, dafür hat es sich gelohnt hier zu sein.
Natürlich kann man mit dem ein oder anderen Punkt auf der Liste auch den eigenen Ehrgeiz herausfordern. Aber spüre genau hinein, wofür brennst du wirklich, was macht dir Spaß und Freude. Oder auch, was würde dich auf deinem Weg voranbringen und einem Ziel näherbringen, das du sehr, sehr gerne erreichen möchtest. Grenze davon die Dinge ab, die du sowieso im Alltag machen wirst, deine To-Dos.
Die To-Want-Rubriken
Um die eigenen Gedanken zu sortieren und möglichst die richtigen To-Wants aufzuspüren, kann man Rubriken nutzen, die dabei helfen, verschiedene Lebensbereiche abzudecken.
Als ich das Prinzip der To-Want-Liste im Herbst 2024 über Judith Peters kennenlernte, habe ich die von ihr vorgestellten Rubriken übernommen:
- Reisen
- Business / Job
- Gesundheit, Sport und Wellness
- Wohnen
- Beziehung und Freundschaft
- Spaß, Lernen und kleine, schöne Momente
Auf der Liste kannst du die Ziele nun ordentlich nach Rubriken sortiert und mit Zwischenüberschriften voneinander abgegrenzt aufführen oder kunterbunt alle Ziele aus den unterschiedlichen Lebensbereichen zusammenwürfeln.
Ich selbst sortiere die To-Wants nicht, sondern mische alles durcheinander. Wenn es dir aber dabei hilft, den Überblick besser zu wahren, dann sortiere sie ruhig. Das bleibt jedem freigestellt.
To-Wants formulieren
Wenn du nun zu den einzelnen Rubriken deine Punkte auflistest, dann formuliere sie in der Gegenwart, so als würdest du sie bereits tun. Damit erhöhst du deine Erfolgschancen, in die Umsetzung zu gehen, weil dein Gehirn das so interpretiert, dass du es bereits tust und es nicht ein Hirngespinst in der Zukunft ist.
Also statt „Ich würde gerne 5x in der Woche im Wald spazieren gehen“, schreibst du „Ich gehe 5x in der Woche im Wald spazieren“.
Wichtig ist auch noch, dass du deine To-Wants nicht zu allgemein formulierst. Damit das Ergebnis messbar wird, benenne es so, dass du genau weißt, ob du dein Ziel erreicht hast oder nicht. Also statt „Ich entwickle mehr Gelassenheit“ schreibst du zum Beispiel „Ich meditiere fünf Mal in der Woche, um mehr Gelassenheit zu üben“. So kannst du ganz genau nachhalten, ob du dein To-Want wirklich umgesetzt hast.
Muss ich alle Ziele auf meiner To-Want-Liste erreichen?
Nein, musst du nicht! Damit wäre die Frage im Grunde schon beantwortet. 😉 Aber gehen wir noch etwas genauer auf dieses Thema ein.
Wie schon am Anfang des Artikels erläutert, hilft die To-Want-Liste dabei, den Fokus auf Dinge zu halten, die dir wichtig sind. Die Liste ist keine strikte Vorgabe, sondern nur ein Hilfsmittel, um dich an die Dinge zu erinnern, die du wirklich gerne machen möchtest, die im Alltag aber schnell aus dem Blick geraten.
Du machst davon, was du schaffst. Und um dich immer wieder an die einzelnen Punkte zu erinnern, druckst du dir die Liste aus und hängst sie an einen Ort, wo du sie regelmäßig im Blick hast. Wenn du etwas erledigst, kommt ein Haken dran. Schreibe auch gerne ein, zwei Sätze dazu, was du genau gemacht hast und wie es geklappt hat.
Und wenn nach einem Quartal nicht alles einen grünen Haken hat, dann ist das so. Es ist schließlich dein Leben und du musst niemandem Rechenschaft dafür ablegen, warum dieses oder jenes nicht umgesetzt ist. Allenfalls dir selbst. Und es kann dir auch zu neuen Erkenntnissen verhelfen, wenn du ein To-Want nicht umgesetzt hast. Dazu mehr im nächsten Abschnitt.
Warum hat ein To-Want nicht geklappt?
Dinge, die am Ende des Quartals nicht oder nur zum Teil erledigt wurden, werden ebenfalls markiert, z.B. mit einem roten Kreuzchen und die teils erledigten mit einem gelben Symbol. Hier kannst du sehen, wie das bei mir aussieht. Überlege nun, warum das so ist. Vielleicht war es doch ein To-Do und kein To-Want und daher nicht reizvoll genug?
Genauso kann es passieren, dass du feststellst, dass ein To-Want doch gar nicht so sehr mit dir in Resonanz geht, wie du ursprünglich gedacht hast. Dann war es vielleicht gar nicht von dir und du kannst dich bewusst dagegen entscheiden.
Vielleicht hättest du es wirklich gerne umgesetzt, aber etwas in dir hat sich vehement dagegengestemmt. Dann sitzt da möglicherweise noch eine Überzeugung oder ein altes Muster in dir, dass erst noch gesehen und geklärt werden möchte, bevor es mit einer Veränderung einverstanden ist und sich auf Neues einlassen kann.
Manchmal nimmt man sich aber auch schlichtweg einfach zu viel vor und hat die zeitlichen Dimensionen eines To-Wants unter- und die Länge von zwölf Wochen überschätzt. In diesem Fall nimm das To-Want einfach mit ins nächste Quartal.
Brauche ich einen Blog, um eine To-Want-Liste zu machen?
Natürlich nicht. Du kannst dir deine To-Want-Liste auch mit der Hand auf einen Zettel schreiben und an deine Pinnwand hängen.
Ich sage dir nur, der Reiz einer veröffentlichten To-Want-Liste ist größer, weil theoretisch jeder dabei zuschauen kannst, ob du deine selbstgesteckten Ziele erreichst. Das verleiht dem Ganzen noch mal einen gewissen Wumms. Mag aber vielleicht auch nicht jeder, weil der Druck zu hoch wird. Vorrangig soll ja bleiben, dass dir das Umsetzen der To-Wants Freude bereitet.
Ob als digitale Liste oder per Hand geschrieben: schön ist es, wenn, wie oben beschrieben, die Liste im Laufe des Quartals überarbeitet und farbig markiert wird, was erreicht wurde, was vielleicht nur teilweise und was gar nicht.
Ein weiterer Vorteil, wenn du eine To-Want-Liste in einem Blog veröffentlichst: Auf der Website von Judith Peters kannst du deine To-Want-Liste auf ihrer jeweils aktuellsten Liste unter ihrem Artikel verlinken und findest jede Menge Menschen, die ebenfalls ihre Listen dort veröffentlichen. Da kann man sich zum einen Inspiration holen und erhält ggf. sogar wertschätzende Kommentare für die eigene Liste. Willkommen in der Blogosphäre.
Und viel Freude mit deinen To-Wants.