Es dreht sich ständig um sie und wir alle treffen sie täglich viele Male. Die meisten geschehen unbewusst und nach immer wiederkehrenden Ablaufmustern, so, dass wir gar nicht mehr darüber nachdenken müssen. Die Rede ist von Entscheidungen.
Je größer die Konsequenzen einer Entscheidung sind, umso mehr Zeit nehmen wir uns dafür, sie zu treffen. Manchmal quälen wir uns sogar viele Nächte, Wochen, Monate oder gar Jahre mit dem Für und Wider einer Entscheidung ab. Damit blockieren wir uns beim Weiterkommen. Denn eine bewusst getroffene Entscheidung ist ein wahrer Energiebooster und bringt uns voran. Wie also können wir sie gut treffen? In diesem Artikel zeige ich ein paar Hilfsmittel auf, die uns bei Entscheidungen voranbringen können.
Reinfühlen
Unser Körper ist ein wunderbares Instrument, um Tendenzen aufzuspüren. Stelle dir dazu mögliche Varianten deiner Entscheidung bildlich vor. Du willst z.B. deinen Job wechseln und hast ein vielversprechendes Angebot gefunden. Dann stelle dir vor, wie du dich in diesem neuen Job in dem Unternehmen fühlen würdest und beobachte, wie dein Körper reagiert: Wie ist die Atmung, flach, tief, hektisch, stockend oder frei fließend? Wie fühlt sich der Körper an, bleibt er locker oder wird er fest, will er sich verbiegen oder wird er leicht? Welche Gefühle tauchen auf? Bewege dich nun mit deiner Vorstellung auf der Zeitachse in die Zukunft. Wie würdest du dich nach einem Jahr in dem Unternehmen fühlen, nach zwei oder fünf Jahren? Tauche auch hier wieder ganz in die Wahrnehmung ein.
Nimm alles genau wahr und schreibe es auch ruhig auf, ohne Wertung, einfach nur beschreibend.
Dynamiken wahrnehmen
Mit deinen Händen kannst du Dynamiken auslesen. Dazu tauchst du mit deinem Bewusstsein in den Raum ein, den du auslesen möchtest und lässt deine Hände dazu werden. Nehmen wir wieder das Beispiel von oben, du möchtest einen neuen Job annehmen. Lass deine Hand zu dir werden, wie du dich auf deinem Lebensweg fortbewegst, wenn du diesen Job annimmst und führe deine Hand vor dir über deinen imaginären Lebensweg. Fühle mit der Hand, ob der Weg frei ist oder etwas blockiert ist und die Hand stecken bleibt. Teste es für verschiedene Varianten durch, ob und was sich verändert, wenn du verschiedene Umstände und Möglichkeiten durchspielst.
Wichtig dabei ist es, dass du dich von den Erwartungen an ein bestimmtes Ergebnis löst. Es muss dir egal sein, wie das Ergebnis aussieht, sonst beeinflusst du es und bekommst keine neutralen Ergebnisse. Teste das also einfach für eine Person, die zufällig so heißt wie du und auch noch genauso aussieht, aber dir gegenübersteht.
Testen mit dem Biofeedback-System
Wenn du den Armlängen- oder Fingertest beherrscht, kannst du auch diesen einsetzen, um deine Entscheidungsfindung zu unterstützen. Übe diesen Test mit einfachen Alltagsentscheidungen und teste z.B. Aussagen wie „Ich ziehe heute die blaue Bluse an“ oder „Ich nehme heute den Bus zur Arbeit statt das Auto“ etc. Zeigt der Körper Zustimmung oder Stress an?
Wenn du Sicherheit beim Testen erlangt hast, kannst du auch komplexere Fragestellungen damit beantworten. Zusammen mit den beiden anderen Methoden des Reinfühlens und Auslesens kannst du mit dem Austesten eine gute Grundlage schaffen, um eine Entscheidung zu treffen.
Auch beim Testen gilt: Keine Erwartung an das Ergebnis und inneren Abstand zu dir selbst herstellen, um die Ergebnisse nicht zu verfälschen. Teste mit den Armen vorab auch, ob dir dein Unterbewusstsein die Antwort auf eine Frage überhaupt gestattet, also „Darf ich Frage XYZ stellen?“. Wenn hier eine Stressantwort kommt, solltest du die Frage auch nicht stellen.
Vertraue dir
Es braucht Vertrauen in sich selbst und die eigenen Fähigkeiten, um Entscheidungen für sich treffen zu können. Dieses Vertrauen wächst, je öfter wir uns trauen, ver-trauen eben.
Wir können mit kleinen Entscheidungen üben und uns so nach und nach an die großen Lebensthemen wagen.
Ich selbst nutze all diese Varianten, um Entscheidungen im Leben zu treffen. Auch tiefgreifende. Eine solche war es zum Beispiel, meine sichere Festanstellung gegen eine unsichere Selbständigkeit einzutauschen. Ein Weg, der nicht immer einfach ist, aber dennoch absolut für mich dran war und sicher noch einige Überraschungen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten für mich bereithält, die anders nicht möglich gewesen wären.
Kraftvoll entscheiden
Wenn du nun mit den drei Werkzeugen deine Erkenntnisse zusammenträgst, bist du dem Ergebnis für eine Entscheidung sicher schon ein gutes Stück nähergekommen.
Wenn du also weißt, ob die Antwort auf eine anstehende Entscheidung Ja oder Nein lautet, dann lass alles Vielleicht beiseite, triff deine klare und kraftvolle Entscheidung und setze sie um. Du wirst sehen, wieviel Energie das freisetzt, weil du dich nun zielgerichtet in eine bestimmte Richtung weiterbewegst und nicht im Raum von Hätte, Könnte, Wollte und dem Wenn und Aber hängen bleibst.
Die Anwendung dieser Hilfsmittel kannst du auch wunderbar üben mit dem
Workbook „Der Weg in deine Kraft“